Maßband

Ich liebe Statistiken. Insbesondere, wenn sie mich selbst betreffen. Eine Art Selbstvermessung, you know? In meiner Freizeit äußert sich das in meiner Vorliebe für Rollenspiele á la “The Elder Scrolls”, in denen ich meinen Avatar immer weiter verbessern kann und wir gemeinsam eine Heldenreise bestreiten.
In meiner Transition äußert sich das, indem ich versuche, meine Fortschritte in manchen Bereichen greifbarer zu machen. Aktuelles Beispiel: die Wirkung und Fortschritte der HRT.

Vor einiger Zeit berichtete ich ja bereits über Hormonwerte und deren Entwicklung im Laufe der HRT. Dies soll anderen Betroffenen einen Richtwert geben, wie ein solcher Verlauf aussehen kann, obgleich zweifelsohne jede HRT individuell verschieden ist. Den gleichen Anspruch hat dieser Artikel, doch heute soll es weniger um die inneren Werte gehen, sondern um die äußeren. Genauer gesagt: die körperlichen Veränderungen durch das Östrogen. *Mysteriöse Musik: an*Die wundersame Verwandlung…*Mysteriöse Musik: aus*

Nun ist meinen treuen Leser*innen sicherlich schon hinlänglich bekannt, dass die HRT mittels Östrogen mittel- bis langfristig unter anderem zu einem weiblichen Brustwachstum führt, ähnlich wie bei Mädchen in der Pubertät. Meiner Wahrnehmung nach passiert das jedoch eine ganze Ecke langsamer, das aber nur am Rande.
Die ersten Monate der HRT waren in Punkto Brustwachstum irgendwas zwischen “sehr deprimierend” und “niederschmetternd” für mich. Zwar spürte ich anhand von Überempfindlichkeit und vereinzelt stechenden Schmerzen, dass mein Körper mit Umbauprozessen beschäftigt war, sehen konnte man das aber lange Zeit nicht. Noch diesen Sommer hätte ich problemlos in Badeshorts und oben ohne Schwimmen gehen können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Nicht, dass das aktuell überhaupt eine Handlungsoption für mich wäre, rein hypothetisch meine ich das natürlich.

Dennoch nahm und nehme ich mehr oder weniger regelmäßig Körpermessungen vor. Statistiken, you know? Im Wesentlichen vermesse ich Unterbrust- und Brustumfang, also die entscheidenden Werte, um eine Körbchengröße berechnen zu können – was by the way gar nicht so einfach ist, wie man meinen sollte. Falls euch interessiert, wie ihr das ohne Online-Rechner berechnen könnt (die liefern übrigens je nach Anbieter unterschiedliche Ergebnisse, sehr seltsam):

Schritt 1:

(Unterbrustumfang in Zentimetern + 2,5) : 5 = Ergebnis (dieses Ergebnis wird immer abgerundet)
Abgerundetes Ergebnis * 5 = BH-Weite

Zum Beispiel:
(96 + 2,5) : 5 =  19,5 (Abgerundetes Ergebnis ist 19)
19 * 5 = 95
Sie benötigen also eine BH-Weite von 95.

Schritt 2:

Oberbrustumfang minus Unterbrustumfang minus 11 = Ergebnis A
Ergebnis A geteilt durch 2 = Ergebnis B (dieses Ergebnis wird immer aufgerundet)
Der ermittelte Wert (Ergebnis B) wird den Buchstaben im Alphabet gegenübergestellt, so erhalten Sie Ihre Körbchengröße.

Zum Beispiel:
(98 minus 80 minus 11) geteilt durch 2 = 3,5 (Aufgerundetes Ergebnis ist 4)
Sie benötigen also einen BH der Größe D.

Schritt 3:

Die Ergebnisse aus Schritt 1 und 2 zusammen ergeben dann die Größe, die es beim BH-Shoppen zu berücksichtigen gilt.
In dem Beispiel wäre das 95D.

Quelle: AOK (teilweise angepasst und erweitert)

Nun war es in meinem Fall leider wirklich so, dass sich am Brustumfang die ersten 8 Monate rein gar nichts getan hat. 8 Monate!!! Halloooo, Körper!!! AUFWACHEN!!!
Bei Reddit fand ich viele Transfrauen, die beispielsweise nach 6 Monaten schon Körbchengröße A und mehr hatten. Schön für sie, echt mies für mich. Aber von diesen Vergleichen habe ich mich in der Zwischenzeit verabschiedet. Ich habe gemerkt, dass es mir damit nicht gut geht und dass ich meinen eigenen Weg finden muss und auch werde. Seitdem bin ich mit dem Thema im Reinen und konzentriere mich auf das, was bei mir passiert. Im Übrigen ist das in vielen Situationen im Leben eine gute Idee. Nicht immer, aber oft. Dabei vergleichen wir Frauen uns doch so gerne mit anderen: “Boah, hast du das gesehen?! Die hat viel hübschere Brüste als ich! Und ihr Po erst! Wie macht die das?! Die isst bestimmt immer nur Salat!!! Diese Ziege, pah!!!” 😀

Seit Juni dieses Jahres tat sich dann aber langsam etwas. Von Juni bis Oktober wuchs der Brustumfang immerhin um messbare 3 Zentimeter, also fast einen Zentimeter pro Monat. Seit Oktober hat sich das Tempo auf fast 2 Zentimeter pro Monat erhöht. Wie erfreulich! 🙂
Woran das konkret liegt, vermag ich nicht eindeutig zu sagen, aber ich habe meine Vermutungen: auf Hinweis einer Teilnehmerin unserer Therapiegruppe verteilte ich einen Teil des Hormongels nicht mehr nur auf dem Bauch, sondern auch auf der Brust selbst. Die Folge war gefühlt eine Wachstumsexplosion binnen weniger Tage. Die Empfindlichkeit stieg deutlich und auch die Wachstumsschmerzen wurden mehr.
Um meine Wachstumshypothese zu stützen, führte ich einen Negativtest durch, ließ also besagte Verteilung auf der Brust für eine Weile wieder sein und das Gefühl des Wachstums verschwand beinahe vollständig. Also begann ich wieder damit und es ging wieder los. Ursache und Wirkung scheinen also doch recht deutlich erkennbar, auch wenn die Ergebnisse in Studien, Aussagen von Ärzten und in Foren meist dagegen sprechen. Denn eigentlich ist eher der allgemeine Hormonspiegel entscheidend, nicht die betreffende Körperstelle.
Nun kann es aber natürlich sein, dass die Haut im Brustbereich generell durchlässiger und dünner ist und damit die Hormone besser aufnimmt. Das wäre auch eine mögliche Erklärung.

Leider sind die Studien zu Trans-Medizin sehr dünn gesät und widersprechen sich teilweise, so dass nur eigenes Ausprobieren hilft. Und da wir nun einmal eine Minderheit und damit wirtschaftlich im Grunde uninteressant sind, wird sich da vermutlich so schnell auch nichts dran ändern. Willkommen in der “sozialen” Marktwirtschaft, ohne Worte…

Das Ergebnis zählt

Doch das Ergebnis der heutigen Messung und Berechnung ist am Ende doch erfreulich: mein Körper befindet sich endlich offiziell auf der Größenskala! YEEEESSSS!!!
Zwar am untersten Ende (das ominöse und in vielen Shops nicht zu erwerbende “AA”), aber hey, es geht vorwärts! Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mir diesen Moment herbeigesehnt habe!!!

Blicken wir nochmal auf die Wachstumszahlen der vergangenen Wochen und Monate und wagen einen Blick in die Glaskugel:

Im Allgemeinen sagt man, dass das Brustwachstum bei Transfrauen nach grob 2 Jahren beendet ist (daher wird ein Brustaufbau auch erst nach 2 Jahren durch die Krankenkassen genehmigt). Signifikant mehr ist dann in der Regel nicht mehr zu erwarten. Das wären bei mir noch etwa 11 Monate. Vorausgesetzt, das aktuelle Wachstum von 2 Zentimetern pro Monat bleibt konstant (was fraglich ist, da sich allein durch die GaOP und den Wegfall der Testosteronproduktion mein Hormonhaushalt nochmal komplett verändern wird), wären also – platt gerechnet – noch grob 20 Zentimeter machbar. DAS ist allerdings total unrealistisch, das würde nämlich einer Körbchengröße “I” (ja, das ist ein großes “i”) entsprechen. Das wäre…ähm…gigantisch und ausgesprochen unpraktisch. Ein solides B- oder niedliches C-Körbchen würde mir ja schon völlig ausreichen. Anyway. Nun muss man natürlich auch berücksichtigen, dass nicht nur der Umfang allein zunimmt, sondern auch die Fülle, die Masse. Und genau davon würde ich für die nächsten 11 Monate auch ausgehen.

Es erscheint mir realistisch, dass die Zunahme des Brustumfangs bei Zeiten wieder abflachen wird und mein Körper dann zunehmend “auf Masse” umstellen wird. Ihr Cis-Leserinnen mögt das aber sicher besser beurteilen können als ich. Wobei das Wachstum in der “natürlichen Pubertät” etwas anders zu verlaufen scheint als bei Transpersonen. Schon allein das Alter spielt eine nicht ganz unerhebliche Rolle.

Gut, bleibt unterm Strich festzuhalten: nix Genaues weiß man nicht, aber es besteht berechtigter Grund zur Hoffnung.
Es bleibt also spannend und meine Statistiken werde ich brav weiter führen, um den Verlauf zu dokumentieren. Für mich selbst und die Nachwelt. 🙂 Wenn es schon kaum Studien gibt, dann müssen wir halt selbst anfangen, unsere eigenen auswertbaren Fakten zu ermitteln. 😀

Richtungswechsel

Cut! Harter Themenwechsel. Ab in die Schublade mit der Statistik!

Mein gespaltenes Verhältnis zur Logopädie habe ich hier ja schon oft genug ausgeführt. Vergangene Woche wurde das Thema in der Gruppe spontan aufgegriffen, was zu einem Schlüsselmoment für mich wurde. Mein Therapeut fragte mich, ob eine Stimm-OP für mich eine Option sei. Bisher hatte ich diese Möglichkeit zwar nie komplett ausgeschlossen, aber weit hinten angestellt, da diese OP gewisse Risiken für die Stimme birgt. Genauso gibt es aber reichlich positive Beispiele für wirklich gelungene Stimmangleichungen – z.B. vom Medical Voice Center in Hamburg. In dem Moment, als mir diese Frage gestellt wurde, klickte etwas in meinem Kopf und ein sehr deutliches “Ja” segelte siegessicher aus meinem Mund.
Ja, eine Stimm-OP ist wieder eine Option für mich geworden!

Warum?

Nun, ich gehe seit gut einem Jahr zur Logopädie. Das erste halbe Jahr war eher eine Qual für mich. Nachdem wir unseren Lernansatz recht grundlegend änderten und kleinteiliger vorgingen, lief es deutlich besser und meine Motivation stieg merklich an. In diesem einen Jahr habe ich zweifelsohne viel über meine Stimme gelernt und kann mittlerweile Muskeln kontrollieren, von den ich früher noch nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Ein riesiger Erfolg, absolut. ABER: in Bezug auf meine Stimme und meine Aussprache erkenne ich bei Tonaufnahmen kaum einen nennenswerten Fortschritt. Am Telefon werde ich konstant gemissgendert, selbst wenn ich mir im Rahmen des Erlernten Mühe gebe. Das tut weh, wirklich weh.
Ich gebe zu, meine Stimme scheint zumindest in kleinen Alltagssituationen (z.B. an der Supermarktkasse) zu passen, soviel kann ich den Reaktionen meiner Mitmenschen entnehmen. Mehr aber auch nicht. Die neuerlichen Tabu-Übungen machen zwar ungemein Spaß, zumal ich sie gemeinsam mit meinen Kindern machen kann. Aber sie fallen mir dennoch ungeheuer schwer. Vor allem vor anderen Menschen. Genauer: vor Menschen, die mir nah stehen. Bei meiner Logopädin ist das insgesamt einfacher. Im Ergebnis habe ich das Gefühl, mich wahnsinnig anzustrengen, aber zu klingen wie immer. Es ist zum Haare ausreißen! Mache ich aber nicht, ich habe ohnehin schon so wenige…anderes Thema.

Ziehe ich Bilanz von bisherigem Aufwand und Leid gegenüber dem Erfolg, also eine klassische Kosten-Nutzen-Rechnung, fällt diese überaus ernüchternd aus. Freundlich ausgedrückt.
In Gesprächen der letzten Tage formulierte ich es so: “Ich habe in meinem Leben schon viele Dinge lernen dürfen. Unter anderem Sprachen. Instrumente. Wirklich komplexe Dinge, die viel Zeit und Übung erfordern. Aber nichts davon war auch nur annähernd so schwierig, wie dieses Stimmtraining!
Da stelle ich mir doch ernsthaft die Frage: warum tue ich mir das an, wenn es doch Alternativen gibt?! Ich bin nun wirklich kein Mensch, der leichtfertig aufgibt, wenn es einmal nicht läuft. Tendenziell halte ich eher zu lange daran fest, weil ich glaube, es doch noch hinzubekommen. Aber in diesem Fall sehe ich trotz kleiner Fortschritte einfach kein Land.

Ich weigere mich noch, die Logopädie aufzugeben. Das würde sich wie ein Scheitern anfühlen. Ach, tut es jetzt schon ein wenig. Aber eine Stimm-OP hätte einfach diverse Vorteile, das Kosten-Nutzen-Verhältnis wäre deutlich besser:

Ich bräuchte mich nicht mehr zu verkrampfen (das betrifft tatsächlich den ganzen Körper), wenn ich damit beschäftigt bin, meine Stimme in einen möglichen Zielbereich zu bewegen. Ein Ergebnis ist wesentlich schneller zu erreichen, als noch mehrere Jahre Logopädie zu machen. Und niemand kann mir garantieren, dass all diese Mühe zu einem gewünschten Ergebnis führen wird!

Und ein weiterer Punkt, der durchaus Relevanz für mich hat: die Scham und das Unwohlsein, meine neue Stimme zu benutzen, würde sehr wahrscheinlich entfallen. Denn nach der OP wäre das ja dann meine neue echte Stimme und jeder wüsste, warum sie nun anders ist. Meine Logopädie-Stimme klingt für mich noch immer nach “gewollt, aber nicht gekonnt”. Wie ein Clown. Als würde ich etwas simulieren, was ich aber eigentlich nicht bin. Es wirkt komplett unecht, nicht wie “Ich”.

Ja, eine OP-Stimme wäre auch gewissermaßen “künstlich” herbeigeführt, aber ich betrachte die OP eher als Korrektur einer Fehlentwicklung in meiner Jugend. Eigentlich hätte ich diese heutige Stimme gar nicht bekommen sollen! Das ist vergleichbar mit der GaOP oder einem möglichen Brustaufbau. Oder der Bartepi. Oder der FFS. All das sind Korrekturmaßnahmen für Dinge, die zu meinem Leidwesen wegen einer Laune der Natur schiefgelaufen sind. In der Form bin das nicht ich, das ist einfach fürchterlich falsch!

Der Vorteil an der heutigen Situation: ich habe die Chance, das Ergebnis in Teilen mitzubestimmen. Eine Art Schadenersatz, könnte man sagen.

Ja, all das hat ein bisschen was von “Ich designe mir meinen Körper, wie ich ihn gerne hätte”. Das gebe ich zu.
Aber genau darum geht es ja auch! Das ist nicht “mein Körper”!

Exkurs: “Selbstakzeptanz” und Kommentare einiger Cis-Personen

Hinweis: Bitte vorzugsweise in gefestigter emotionaler Verfassung konsumieren.

Lasst es mich wiederholen: Das ist nicht “mein Körper”! Er hätte eigentlich niemals so sein sollen, wie er heute ist.

Und da höre ich schon die Selbstakzeptanz-Klingel schellen…in Form eines “Ratschlags”, den ich von verschiedenen Cis-Personen schon oft sinngemäß hören oder zwischen den Zeilen lesen durfte: “Ich finde, du solltest an deiner Selbstakzeptanz und -liebe arbeiten. Dann geht es dir besser. Du bist ein so wunderbarer Mensch! Wenn du mich fragst, musst du an XY gar nichts ändern!” (ersetze XY durch beliebige Körperteile mit geschlechtsspezifischen Ausprägungen)

“Danke, Helge, das ist super lieb gemeint und ich erkenne die positive Absicht dahinter. No offence!”

Anm. d. A.: Helge ist ein frei erfundener, stellvertretend gewählter und alle klassischen Rollenklischees erfüllender Cis-Mann mittleren Alters kurz vor der Midlife Crisis, dessen größte emotionale Herausforderung der vergangenen Jahre die mentale Verarbeitung einer verpassten Meisterschaft des FC Bayern war. Ja, ja, glaubt mir, ihr Lieben, er hat viel geweint, der Helge…

Gut. Um es an dieser Stelle mit den Fanta 4 zu halten: “Ja, ja, wunderbar. Tolle Rede, Mann!”
Weißt du, was ich finde, Helge? Ich finde, du weißt einfach nicht (und kannst auch nicht wissen), wie sich das alles anfühlt! Und XY ändere ich nicht für andere, sondern ausschließlich für mich selbst. Egal ob sie den Status Quo als passend empfinden oder nicht. Wenn ich mit all dem fertig bin, können wir uns gerne nochmal über Selbstakzeptanz und -liebe unterhalten, Bro!

Im Übrigen: ist die Transition an sich nicht schon ein maximaler Akt der Selbstliebe…?!
(Wer in unmittelbarer Nähe eine Suggestivfrage findet, darf sie behalten. Frohe Weihnachten!)

Weißt du, es geht dabei nicht um ein paar Kilo zu viel auf den hübschen Hüften oder um ein Muttermal im Gesicht, mit dem man sich vielleicht anfreunden könnte. Es geht um einen komplett falsch gestalteten Körper. Ein komplett falsch gelebtes Leben. Damit kann man sich nicht einfach abfinden und sich selbst so akzeptieren, wie man ist. Geht. Nicht!
Als würde man auf einem Samsung-Smartphone iOS installieren wollen. Geht auch nicht. Hard- und Software werden falsch miteinander kombiniert.
Meine Hardware ist männlich, die Software weiblich. Passt nicht zusammen und führt unweigerlich zu Problemen. Stichwort Gender Dysphorie (auch die war hier schon oft genug Thema).

Man kann versuchen, irgendwie damit zu leben, ja. Hab ich versucht, war scheiße!

Jede, literally jede einzige Frau aus meiner Gruppe inklusive meiner Wenigkeit ist der lebende Beweis dafür, dass ein “damit leben” eine echt miese Idee ist!
Ich hatte in meinem früheren Leben so gut wie nie mit Menschen zu tun, die zumindest zeitweilig ihren Lebenswillen verloren hatten, weil sie mit sich selbst oder ihrem Leben nicht mehr klar kamen. Seit der Transition habe ich von etlichen Fällen gehört, gelesen oder sogar selbst mit ihnen sprechen dürfen. Und ich kann sie verdammt gut verstehen!

Lange Rede, kurzer Sinn, Digga: vollständige Selbstakzeptanz im aktuellen körperlichen Zustand ist (für mich) schlicht unrealistisch. Period!

Ein versöhnliches Fazit?!

Es liegt auf der Hand, dass ich meine Software, mein Betriebssystem nicht grundlegend ändern kann – das würde ein neues Gehirn erfordern. Außerdem will ich das auch gar nicht! Ich liebe mein weiblich getaktetes Hirn über alles! Also muss eben entsprechend kompatible Hardware eingepasst werden. So gut es halt geht.

Neuerdings steht eben auch eine Stimm-OP wieder auf meiner Hardware-Agenda. Und meine ganz persönliche Risiko-Nutzen-Abwägung spricht klar dafür.

Wann genau ich diesen Schritt gehen werde, weiß ich noch nicht.
Vorher stehen noch andere Sachen an. Alles gleichzeitig geht leider nicht.

Bis dahin wird die Logopädie weiter gehen.
Und wer weiß?
Vielleicht platzt der Knoten ja doch noch irgendwann…

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