Auseinandersetzung mit Angst vor der GaOP

Monitoring

Die GaOP rückt langsam näher, die Beantragung steht unmittelbar vor der Tür und in diesem Zuge machen sich gerade einige Ängste in mir breit, die es zu be(tr)achten gilt.

Schon vor einigen Wochen gingen mir Gedanken zur GaOP durch den Kopf, die mögliche Risiken betrafen. Vor einigen Jahren diagnostizierte man bei mir Schlafapnoe, also die recht weit verbreiteten Atemaussetzer während des Schlafes. Vor diesem Hintergrund bestand für mich die Frage, ob das in Bezug auf die Narkose in irgend einer Weise ein Problem sein könnte. Zum Einen mit der realen Angst verbunden, deswegen nicht mehr aufzuwachen und zum Anderen mit der Sorge verknüpft, diese OP im schlimmsten Fall gar nicht machen zu können. Beide Varianten wären der Supergau!

Glücklicherweise habe ich eine OP-Schwester in meiner Therapiegruppe, die mir für den Moment die Sorgen nehmen konnte. Da Schlafapnoe verhältnismäßig häufig ist, sind Anästhesisten darauf vorbereitet und können mit entsprechendem Monitoring und Nachsorge damit umgehen. “Außerdem“, sagte sie augenzwinkernd, “du musst wissen: wir haben ein wirklich großes Interesse daran, dass du wieder aufwachst. Ansonsten kriegen wir nämlich keinen Feierabend!” Das klang makaber, aber auf seine simple Art sogar einleuchtend.

Für den Moment war das Thema damit für mich erledigt gewesen. Aus irgend einem Grund kam diese Sorge in den vergangenen Tagen aber wieder hoch. Vielleicht, weil meine derzeitige Behandlung suboptimal läuft, ich mich jedoch mit Händen und Füßen dagegen wehre, wieder eines der üblicherweise verwendeten CPAP-Geräte ans Bett zu stellen. Hatte ich schon, löste massive Panikzustände über 18 Monate hinweg aus. Geht nicht!!!
Es macht sich in diesem Punkt etwas Hilflosigkeit breit, da die Schulmedizin mir nicht wirklich helfen kann. Was also, wenn die Jungs und Mädels im OP irgendwas versauen und mir beispielsweise die Atemunterstützung während des Aufwachens zu schnell entfernen?!

Horrorszenarien ermächtigten sich meiner und ich versuchte mit wiederholter Recherche im Netz mehr Klarheit zu schaffen und damit Beruhigung für mich selbst. Das half nur mäßig, denn einhellige Meinung ist: Schlafapnoe ist ein gewisses Risiko während der Vollnarkose. Fertig. Der einzige Vorteil ist: das Risiko ist wesentlich höher, wenn sie nicht diagnostiziert ist, das ist bei mir zum Glück nicht der Fall. Damit scheinen Ärzte also arbeiten zu können. Hm.

Ein wenig beruhigend war die Aussage, dass die Angst, aus der Narkose nicht mehr zu erwachen, heutzutage unbegründet ist. Dennoch: ein bisschen diffuse Angst bleibt. Ich merke auch, dass ich Angst vor dem Kontrollverlust habe. Bei der Vollnarkose erschlaffen sämtliche Muskeln. Man wird bewusstlos. Ich bin also vollkommen darauf angewiesen, dass meine Mitmenschen ihren Job richtig machen.

Und vielleicht ist das genau der Punkt: (Ur-)Vertrauen. Ähnlich geht es mir zum Beispiel in Flugzeugen. Es versetzt mich streckenweise in Panik, der Technik und den 2 Menschen im Cockpit ausgeliefert und machtlos zu sein, sollte etwas schief gehen.

Erahnt ihr, was ich erahne? Eine Verbindung zu meinem Mobbing-Post vor einigen Tagen? In dieser Zeit habe ich gelernt, dass ich mich nur auf mich selbst verlassen kann. Und selbst das nur bedingt, weil ich selbst komplett hilflos war. Verwundert es da, dass ich Probleme habe, den Ärzten mein Leben anzuvertrauen? Und ich meinem Körper in gewissem Maße misstraue, das Prozedere unbeschadet zu überstehen?

Ich muss ehrlich gestehen, das belastet mich und geht vielleicht auch erst weg, wenn die OP überstanden ist und ich meine Selbstkontrolle wieder habe. Doch bis dahin, werde ich damit wohl irgendwie leben müssen, alle Vorbereitungen treffen, die ich treffen kann und sicher gehen, dass die Ärzte ihrerseits alles tun, was nötig ist.

Werde ich mein Urvertrauen in die Menschheit und mich selbst bis dahin wiedergefunden haben? Sicherlich nicht. Aber würde ich die OP deswegen absagen? Nein, auf gar keinen Fall!
Da springt dann doch die Rheinländerin in mir in die Bresche und zitiert das Kölsche Grundgesetz:

Et hätt noch emmer jot jejange!

So ganz durch bin ich mit dem Thema aber dennoch nicht. Dazu wird es hier sicherlich nochmal Beiträge geben…

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2 Thoughts to “Auseinandersetzung mit Angst vor der GaOP”

  1. […] meine eigene Angst vor der Narkose und diesem großen Eingriff berichtete ich ja schon vor einiger Zeit, daher werde ich das an dieser Stelle nicht weiter aufdröseln. Ich denke, die frühzeitige […]

  2. […] Vorbefunde hochzuladen. Schon früher hatte mich ja meine Schlafapnoe in Bezug auf die Narkose intensiv beschäftigt und an sich dachte ich, ich sei mit dem Thema durch. Nachdem ich meinen Befund dann aber […]