Heute ist für mich persönlich ein Tag der Freiheit und der Selbstfürsorge. Warum und was das mit diesem Adventskalender zu tun hat, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Ihr Lieben,

auf das heutige Thema brachte mich mein Freund heute früh, als ich einige Minuten auf der Couch lag, die Augen schloss und den Moment genoss. Ganz in der Selbstfürsorge. Was war geschehen? Schauen wir mal hinter das heutige Türchen.

Türchen 15

Ganz einfach! Heute sind die 6 Wochen nach der Brust-OP vorüber und das bedeutet: goodbye Stütz-BH und goodbye Stuttgarter Gürtel. Den Gürtel hatte ich in der vergangenen Nacht bereits erleichtert beiseite gelegt und direkt deutlich besser geschlafen. Denn die gesamten 6 Wochen zuvor hatte mir dieses fiese Ding ständig in die Achselhöhlen gedrückt und gescheuert. Heute verabschiedete ich mich dann auch endgültig vom Stütz-BH, schnappte mir einen meiner neuen BHs – den mit dem Schmetterling darauf – und freute mich meines Lebens. In diesem Moment auf der Couch fühlte ich wahrhaftig so etwas wie Freiheit. Entspannung. Entlastung. Dankbarkeit, diese teils doch recht harten 6 Wochen endlich hinter mir zu haben.

Also lag ich da auf der Couch und so entstand dann das heutige Thema.

Und hier schließt sich nun auch langsam der Bogen zur Idee dieses Adventskalenders – Selbstfürsorge und Wohlbefinden. Beides aus- und zu erleben bedeutet für mich (unter anderem) Freiheit. Der heutige Tag markiert nicht nur einen persönlichen Meilenstein, sondern erinnert mich auch daran, wie wichtig es ist, sich selbst zu akzeptieren und den Mut aufzubringen, man selbst zu sein. Freiheit geht über äußere Umstände hinaus; sie beginnt im Inneren.
Dieses Gefühl der (körperlichen) Befreiung, das ich heute erleben durfte, erinnert mich daran, dass wahre Freiheit oft in den kleinen, persönlichen Momenten liegt.

Du bist so frei, wie Du Dich selber lässt“, hat Julia Engelmann mal gesungen. Stimmt.

Freiheit bedeutet, sich von inneren und äußeren Fesseln zu befreien, die uns davon abhalten, authentisch zu sein.
Sie bedeutet auch, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, unabhängig von äußeren Erwartungen oder Normen.

ChatGPT

Ein bisschen weise wirkt ChatGPT manchmal ja schon. Und wisst ihr was? Ich finde, dieses Zitat passt besonders gut zum Thema Transition. Diese persönliche Reise hat so unglaublich viel mit Freiheit zu tun. Und damit auch mit Selbstfürsorge und natürlich Wohlbefinden!

Und da ich Euch gerne Ideen und Inspirationen mit auf den Weg geben möchte, habe ich ein paar Gedanken zusammengesammelt, wie sich die Freiheit zur Selbstliebe in der Vorweihnachtszeit – und eigentlich immer – in unser Leben einladen lässt:

Akzeptanz und Selbstliebe

„Erlaube Dir selbst, so zu sein, wie Du bist. Die Freiheit liegt in der Annahme Deines authentischen Selbst.“

Spannend. An meinem Digital Detox Day schrieb ich das Kapitel „Inneres Coming-out“, also genau über das Thema Akzeptanz und Selbstliebe. Damals war ich sehr weit von beidem entfernt und hatte viel zu lernen. Auch heute sind das durchaus noch Baustellen, aber auf einem anderen Niveau.
Das obige Zitat ist allgemein gültig, wenn wir über persönliche Freiheit sprechen, aber für trans Personen noch einmal in ganz besonderem Maße. Ein Coming-out in der Welt um uns herum kann meines Erachtens erst geschehen, wenn wir uns selbst und unser Wesen bis zu einem guten Grad selbst anerkannt haben. Eine Anleitung gibt es dafür leider nicht, ich denke, das ist eher ein innerer Prozess, sich mit sich selbst und dem eigenen Wesen auseinanderzusetzen.

Grenzen setzen

Setze klare Grenzen, die Dir Raum für persönliches Wachstum und Selbstentfaltung geben. Respektiere Deine Bedürfnisse und setze Dich für sie ein.

Dieses Thema gehört für mich im weitesten Sinn auch zur Selbstliebe. Raum für sich zu haben und sich diesen auch zu gewähren und zu nehmen, ist Teil dessen. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit geht es häufig hektischer zu als sonst, sodass persönliche Freiräume möglicherweise schneller unter die Räder kommen. Hier auch weiterhin dafür einzustehen, ist eine Kunst.

Vergangenes Wochenende, als meine Kinder wieder bei mir waren, missachtete ich meine eigenen Grenzen viel zu sehr, da ich eine schöne Zeit mit den beiden verbringen wollte. Durch die Brust-OP war ich jedoch noch angeschlagener, als ich mir das hätte eingestehen wollen. Entsprechend war ich Sonntagabend derart platt, dass ich nur noch müde aufs Bett sank. Hier hätte ich meinen Raum, meine Bedürfnisse, klarer kommunizieren sollen.

Im Übrigen gilt das ganz besonders für Menschen, die durch eine Transition gehen. In dieser Zeit sollten die eigenen Bedürfnisse, die eigene Selbstwerdung, im Vordergrund stehen. Nicht im toxisch-egoistischen Sinne, aber mit klarem Raum für die eigene Entwicklung. In der Regel haben trans Personen ihre Bedürfnisse aus Angst ein Leben lang versteckt oder zurückgestellt. Damit sollte nun endlich Schluss sein!

Loslassen von Urteilen

Befreie Dich von Selbstzweifeln und urteilsbehafteten Gedanken. Jeder Mensch hat seine eigene Reise, und das ist etwas Schönes.“

Ich weiß, in diesem Kalender sollte es weniger um Transitionen gehen, aber die Themen passen einfach auch ganz hervorragend dazu. 🙂 Selbstzweifel? Verurteilende Gedanken? Na klar! Die kennen trans Personen in besonderem Maße. Aber ich glaube, fast jeder Mensch kennt Selbstzweifel. Und diese auf ein gesundes Maß zu schrumpfen, kann ganz schön herausfordernd sein. Ich denke sogar, dass das ohne fremde Hilfe gar nicht geht.

Und das sei an dieser Stelle ein wichtiger Tipp: sucht Euch für Eure eigene Reise Verbündete und versucht, so viele positive Erfahrungen wie möglich zu machen. Verbündete können Therapeuten, enge Freunde, Familie oder Partner sein. Das stärkt und befreit!

Erst durch meine Beziehung konnte ich lernen, bestimmte Aspekte an mir zu akzeptieren und nicht mehr zu verurteilen. Einige Dinge bereiteten mir zuvor Schwierigkeiten, insbesondere das Thema „ungeschminkt auf die Straße gehen“. Ich hatte große Angst davor. Doch mein Freund gab mir durch seine Liebe so viel Vertrauen und Halt, dass es mir am Ende egal war, ob und wie viel Make-up in meinem Gesicht war. Ich lernte, dass ich „genug“ bin, so wie ich bin. Mehr als das sogar.

Ich fühle mich geliebt, geborgen und sicher und das erlaubt mir das Loslassen und Wachsen. Liebe stärkt Selbstliebe.

Selbstfürsorge praktizieren

Nimm Dir bewusst Zeit für Selbstfürsorge. Ob es ein entspannendes Bad, Meditation oder einfach ein Moment der Stille ist – gönn Dir das, was Deine Seele nährt.“

Dieses Thema haben wir ja bereits bei Türchen 2 besprochen und mehr mag ich dazu heute auch gar nicht mehr sagen. 😉 Lest doch gerne noch einmal, was hinter Türchen 2 versteckt war.

Oder doch, vielleicht das noch. Nur, falls Ihr Euch fragt, was das mit Freiheit zu tun hat.
Sehr viel, möchte ich meinen. Sich die Freiheit nehmen, bewusst in die Selbstfürsorge zu gehen, ist ein sooo kraftvoller und freier Akt! Und er schafft in seiner Folge neuen Raum für neue Freiheiten.

Authentisch sein

Lebe Deine Wahrheit und sei authentisch. Die Freiheit, Du selbst zu sein, ist das größte Geschenk, das Du Dir selbst machen kannst.“

Dem habe ich, insbesondere mit Blick auf das Thema Transition, nichts mehr hinzuzufügen und schließe das heutige Türchen mit einem letzten Zitat:

Sei frech und wild und wunderbar!

Astrid Lindgren

Alles Liebe,
Eure Julia

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