Es ist soweit, liebes Tagebuch! Meine Hormontherapie hat heute begonnen und ich freu mir nen Ast! 🙂 

In den vergangenen Tagen zeichnete sich das heutige Schauspiel ja bereits ab, sofern erzähle ich hier nichts neues. Doch ein wenig anders als geplant lief der Tag dann doch ab:

Die letzte Nacht hatte ich wenig geschlafen, denn ich hatte bis spät in die Nacht versucht, mich mit der großartigen Netflix-Serie „Jane the Virgin“ von meiner Nervosität und Vorfreude abzulenken, denn sie ließen mich nicht schlafen.
Das Ende vom Lied war allerdings, dass ich sämtliche Wecker heute früh überhörte und erst gegen 09:30 völlig erschrocken wach wurde. Au weia. Ich hatte schon drei Meetings verpasst und ein Kollege fragte per WhatsApp, ob ich krank sei. Noch ziemlich verschlafen gab ich Bescheid, dass ich verschlafen habe und gleich online sei.

Während der erste Kaffee in das dafür vorgesehene Keramikgefäß lief, rechnete ich kurz durch, wie ich in Bezug auf meinen Arzttermin in der Zeit lag. Noch war alles im grünen Bereich, aber ich musste mich zügig fertig machen, sonst hätte das MakeUp vergessen können. Meine Arbeit am Morgen war also eher von kurzer Natur und mit Hängen und Würgen schaffte ich es noch halbwegs rechtzeitig aus dem Haus, tankte auf dem Weg zur Autobahn noch schnell ein paar Liter Benzin, um nicht bei meinem wichtigsten Tag des Jahres unterwegs liegen zu bleiben! Zu meiner Freude kam ich 10 Minuten vor dem Termin an und fand sogar noch einen kostenfreien Parkplatz – vor diesem Ärztehaus definitiv keine Selbstverständlichkeit.

Die Arztpraxis lag etwas abgeschieden im 3. Stock und unter dem Mund-Nase-Schutz fing ich dann doch an, etwas zu japsen. Mein Arzt war allein in der Praxis, begrüßte mich sehr herzlich und ging mit mir nach kurzer Wartezeit ins Behandlungszimmer zum Gespräch. Er klärte mich über das Verfahren und mögliche Risiken und Nebenwirkungen auf, stellte ein paar Fragen zu meiner Gesundheit und gab dann grünes Licht für das häufig verwendete Gynokadin. In der hauseigenen Apotheke war mein neues Lebenselixier glücklicherweise vorrätig, dass ich wenig später überglücklich wieder Richtung Auto spazierte. Das Gynokadin beschützend, als sei es der wertvollste Schatz der Welt. 🙂

Der Quasi-Standard unter den Hormonpräparaten: Gynokadin

Wieder zu Hause angekommen zelebrierte ich den Beginn meiner Hormontherapie, meinen richtigen Geburtstag, meine „Wiedergeburt“ ein wenig und nahm das Ganze auf Video auf. Was für mich gerade die Welt bedeutet, wirkt auf dem Video allerdings völlig banal: zwei Kleckse eines durchsichtigen und nach Desinfektionsmittel riechenden Gels verstrich ich auf meinen Armen und nach ein paar Sekunden war der Zauber auch schon vorbei. Aber es fühlte sich so unwahrscheinlich gut an! Mental. Denn die ersten körperlichen Resultate werden Wochen und Monate auf sich warten lassen.

Aber ich bin so unglaublich gespannt, wie und was sich jetzt verändern wird!

Nun hat auch meine körperliche Transition endlich begonnen und ich blicke mit einem riesigen Kribbeln im Bauch in die Zukunft…

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2 Thoughts to “Happy Birthday, Julia!”

  1. […] Wiedergeburt habe ich ja schon mit dem Beginn der Hormontherapie am vergangenen Montag gefeiert, der dazu gehörige „Tod“ folgt dann etwas atypisch eine Weile […]

  2. […] Oktober 2020. Die Reise der medizinischen Transition beginnt. Heute, 8 Monate später, kommt es mir vor, als sei es erst gestern gewesen. Die anfänglichen, vor […]

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