Liebes Tagebuch, die vergangenen Wochen und Monate waren rasant. Für mich, aber auch für mein Umfeld. Heute war mal ein Tag, um inne zu halten.

Genau genommen war es ein ganz normaler Arbeitsdienstag. Meetings, eMails, Projekte…das Übliche eben. Naja, fast ganz normal. Denn ich bin heute doch spontan im HomeOffice geblieben, obgleich Dienstag normalerweise mein Bürotag ist.
Der gestrige Abend mit dem Schminkkurs hat mich komplett unerwartet aus der Bahn geworfen. Zwar schwankte ich die vergangenen Tage schon die ganze Zeit zwischen “ich fahre das erste Mal in Frauenkleidung ins Büro” und “ich warte doch lieber noch etwas damit”, doch über das Wochenende entwickelte sich eine starke Tendenz zur ersten Option, die im Laufe des Montag jedoch komplett kippte und durch den Schminkkurs endgültig ins Gegenteil umschwenkte.

Warum, kann ich gar nicht mit Gewissheit sagen. Der Abend war super schön, ich habe noch einiges lernen dürfen und wir hatten jede Menge Spaß. Doch als ich zu Hause ankam, fiel ich in ein tiefes Loch. Meine ganze Sicherheit in Bezug auf den heutigen Tag war wie weggeblasen. Ich hatte an diesem Abend gesehen, dass mit gutem MakeUp noch so viel mehr (vor allem Natürlichkeit) möglich ist als das, was ich bisher gemacht habe. Ich denke, mein MakeUp bisher war nicht wirklich schlecht für den Anfang, aber gestern Abend war ich damit nicht mehr zufrieden. Wie hätte ich mit der alten Variante also ins Büro fahren können? Und tatsächlich stand ich 10 Minuten in meinem Kleiderschrank und wusste nicht, was ich hätte anziehen sollen. Ich habe mittlerweile schon einige Sachen, aber nichts war angemessen!

Das schwarze Sommerkleid ist zu kurz für die Arbeit, für den längeren Rock fehlt mir das passende Oberteil…das passende Oberteil wäre aber zu kalt und ich habe noch keinen Mantel…ich könnte das jetzt noch länger ausführen, aber ihr wisst ja, wie das bei uns Frauen oft so ist. 😉

Es stand also noch die Option im Raum, mit Herrenkleidung inklusive Hemd ins Büro zu fahren. Und zu meiner eigenen Überraschung war diese Option im selben Moment gestorben, als ich darüber nachdachte. Es war schlicht keine Option mehr. Da blieb ich dann lieber im HomeOffice, packte mich in mein kuscheliges Strickkleid, nahm mir nach Feierabend Zeit für mich selbst und dafür, mich auf den ersten Besuch im Büro mit Frauenkleidung vorzubereiten. Mental, aber auch im Sinne von weiteren Kleidungskäufen. Jacken, Röcke, Oberteile…

Nachdem der Tag nun rum ist merke ich, dass es mir mit der Entscheidung für das HomeOffice ganz gut geht. Ich habe nicht das Gefühl, einen Rückschritt gemacht zu haben wie bisher. Vielmehr bedankt sich ein Teil von mir, mal kurz eine Verschnaufpause eingelegt zu haben. Und wenn es auch nur ein Tag ist.

Wer weiß schon, wie es mir morgen geht?!

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One Thought to “Verschnaufpause”

  1. […] spontan dazu entschlossen, nicht ins Büro zu fahren und stattdessen im HomeOffice zu bleiben. Ich berichtete. Dafür hatte ich mir selbst in Aussicht gestellt, diesen riesigen Bereich meiner Komfortzone diese […]