Wie mir ein Tag im Schnee die Nervosität vor der Korrektur-OP nahm

Schnee in Olpe

Noch dreimal schlafen, dann geht die Reise nach München zur Korrektur-OP los. Die letzten Tage vor der Abreise ziehen sich wie Kaugummi, doch dieses Wochenende brachte mich auf andere Gedanken…

Von einigen Seiten wurde ich in den letzten Tagen gefragt, ob ich vor der Korrektur-OP nervös sei. Nun, ich würde lügen, wenn ich “nein” sagen würde. Natürlich bin ich nervös. Es ist immerhin eine OP, auch wenn mir seitens der Ärzte und von anderen, die diesen Eingriff vor mir schon hatten, wiederholt gesagt wird, dass das eine Kleinigkeit ist, die in 30 Minuten erledigt sein wird.

Aber dennoch: jeder Eingriff ist mit gewissen Risiken verbunden und stellt aufgrund des Kontrollverlusts während der Narkose für mich eine besondere Herausforderung in Sachen Vertrauen dar.

Julia im Schnee (und ohne Perücke – YESSS!!! Das Glück ist mit den Mutigen!)

Die Nervosität wurde im Verlauf der letzten Woche immer stärker und mit ihr kam eine innere Unruhe und Ungeduld, die das Warten auf die Abfahrt zur echten Prüfung werden lassen. Auch einige ambivalente Gedanken zum Thema “Führung / Leadership / Vorbild sein” gehen mir seit Wochen nicht aus dem Kopf und fordern immer energischer meine Aufmerksamkeit. Dazu aber an einem anderen Tag eventuell mehr.
Soll heißen, es war gedanklich wie emotional ganz schön wuselig bei mir. Daher griff ich den Wunsch meiner Kinder nur allzu dankbar auf, an diesem Wochenende in den Schnee zu fahren. Trotz langsam einsetzendem Tauwetter in den mittleren Lagen, verschlug es uns nach Olpe Fahlenscheid, das mit seinen gut 500 Metern einem wahren Winterwunderland glich (siehe Titelfoto).

Das Rodeln machte dann auch so dermaßen viel Spaß und das Hochziehen des Schlittens auf den Hügel (samt Kindern) lenkte mich dann sowohl geistig, als auch körperlich von der anstehenden OP ab. Aufgrund leichter Kopfschmerzen am heutigen Tag bin ich mir zwar nicht so sicher, ob ein Ausflug in die Kälte vor der OP die allerbeste Idee hätte sein können, aber wert war es das allemal! Wir hatten so viel Spaß!

Ein kleiner Höhepunkt waren für mich zudem diverse Blickwechsel mit einem durchaus attraktiv anmutenden Herrn, sofern sich das in seiner dicken Schneebekleidung erahnen ließ. Ob die Mutter seines Kindes nun daheim saß und von all dem nichts ahnte oder hier ein getrennt lebender Papa mit seiner Tochter unterwegs war, vermochte ich natürlich nicht zu sagen. Aber ich mochte die Wärme in seinem Blick und durch den vielen Spaß, den meine Töchter, mein Papa und ich hatten, strahlte ich ihn manches Mal einfach an, wenn ich seinen Blick sah. Mehr kam dabei zwar nicht heraus, das ist aber okay so. Und es machte etwas mit mir. Es kribbelte im Bauch, gab mir nach den letzten Bauchklatschern beim Dating neue Zuversicht und zeigte mir auch, dass reale Treffen einfach die bessere Möglichkeit für mich sind, Menschen kennen zu lernen. Keine Fotos, keine holprigen Beschreibungstexte und 0815-Anmachsprüche. Nein. Ganz klassisch: Blickkontakt, Sympathie und noch mehr Blickkontakt. Naja…gegen einen heißen Kakao mit “Mister Snowman” in der nahegelegenen Skihütte hätte ich jedenfalls nichts einzuwenden gehabt… 😉

Sichtlich erledigt…

…kamen wir dann am Nachmittag heim und gönnten uns nach gemeinsamem Kochen ein ordentliches Abendessen und später warme Decken im kuscheligen Bett. Seit diesem Ausflug geht es mir tatsächlich besser (von den Kopfschmerzen abgesehen). Heute ging mit das Kofferpacken für Mittwoch recht leicht von der Hand und auch die sonstigen Vorbereitungen machte ich mit viel Energie und Spaß.

Ja, ich denke, dieser Ausflug war der Energieschub, den ich nach den vergangenen Wochen gebraucht habe. Mal davon abgesehen, dass ich ein richtiges Schneegestöber so sehr vermisst habe!

Nun ist mein Koffer jedenfalls schon gut gefüllt (wie immer ist er natürlich zu klein) und das Programm für die nächsten zwei Tage ist auch schon klar. Letztlich werden die schneller vergehen, als ich gucken kann und Mittwoch früh um 08:00 Uhr werden sich meine Freundin und ich auf den Weg gen Süden machen.

Ich freu mich drauf!

 

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