[Advent, Advent] Queeres Advents-ABC Teil 1: Von a wie Agender, bis f wie FtM

In Gesprächen fällt mir oft auf, dass viele Menschen mit einigen queeren Begrifflichkeiten noch nichts anfangen können. Daher verbirgt sich hinter dem heutigen Türchen Teil 1 des queeren Advents-ABC. Bildungsauftrag und so, ihr wisst schon…

A wie Agender

Mit diesem Begriff werden Menschen bezeichnet, die kein Geschlecht haben, sich keinem Geschlecht angehörig fühlen oder sich mit dem gesellschaftlichen Konstrukt “Geschlecht” nicht identifizieren.

B wie Binäres Geschlecht

Das vor allem in westlichen Ländern gelebte binäre Geschlechtersystem basiert auf der Annahme, dass es nur zwei Geschlechter gibt – weiblich und männlich. Anderen Geschlechter oder Zwischenstufen sind darin nicht zulässig oder vorgesehen. 

Diese Definition wirkt sich in allen gesellschaftlichen Kontexten aus, wie etwa sozialen Rollen und Normen, Geschlechtsidentitäten (engl. gender) und dem körperlichen Geschlecht (engl. sex) von Menschen.

Dieses Vereinfachung auf zwei binäre Pole unterschlägt jedoch, dass das menschliche Geschlecht sich auf einem Spektrum bewegt und es daneben auch intergeschlechtliche, nichtbinäre und andere Menschen gibt, die sich mit diesen Zuschreibungen nicht identifizieren.

Das binäre Geschlechtersystem wird im Alltag immer wieder durch Verhaltensweisen, Normen und Regeln hergestellt. Es wird im Zweifelsfall auch gewaltvoll durchgesetzt, wie neuerliche Medienberichte über Übergriffe auf queere Menschen nur auf allzu erschreckende Weise deutlich machen.
Beispielsweise werden intergeschlechtliche Menschen oft noch im Kindesalter – also ohne Mitspracherecht – unnötigen medizinischen Eingriffen ausgesetzt, damit sie einem binären Geschlechterbild entsprechen. Kinder werden zudem bereits direkt nach der Geburt mit bestimmten Kleidungsstilen oder Spielzeugen in diese stereotypen Schubladen einsortiert und werden mitunter beschämt, wenn sie aus diesen Normen auszubrechen versuchen.

C wie Cis

Cis ist das Gegenteil von trans. Dieses Eigenschaftswort wird verwendet, um auszudrücken, dass ein Mensch sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifiziert. In der Regel erfolgt dies auf Basis der sichtbaren primären Geschlechtsmerkmale eines Neugeborenen. 

D wie Dysphorie

“Dysphorie empfinden vor allem nichtbinäre und trans Menschen. Dysphorie ist ein Gefühl von körperlichem oder sozialem Unwohlsein. Manche nichtbinären oder trans Personen empfinden Dysphorie, wenn ihre Umwelt sie in einem falschen Geschlecht wahrnimmt, oder wenn ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Geschlecht nicht zu ihrem eigenen Aussehen, Verhalten und Sein passen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass diese eigene Unzufriedenheit auch mit dem Druck und den Erwartungen der Gesellschaft zu tun hat. Viele trans Personen und manche nichtbinären Personen ergreifen Maßnahmen wie Hormontherapien und/oder Operationen, um ihre Körper dieser Wahrnehmung anzupassen.”

E wie Ergänzungsausweis

“Trans und nichtbinäre Personen können sich vor der gerichtlichen Personenstandsänderung einen sogenannten Ergänzungsausweis ausstellen lassen, in dem ihr richtiger Name und ihr richtiges Geschlecht vermerkt ist.” Dieser Ausweis ist vom Innenministerium anerkannt und wird in der Regel von offiziellen Behörden wie z.B. der Polizei neben dem eigentlichen Personalausweis anerkannt. Damit kann der Ausweis den Alltag in einigen Situationen maßgeblich erleichtern.

Mehr dazu: https://www.dgti.org/ergaenzungsausweis.html

dgti Ergänzungsausweis

F wie FtM

Diese Abkürzung steht im Englischen für weiblich-zu-männlich (female-to-male) und wird verwendet, um die Transition von trans männlichen Personen zu beschreiben.


Quelle: https://queer-lexikon.net/glossar/

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