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Die Heilung nach der GaOP verläuft weiterhin sehr gut. Und mit dem heutigen Tage bin ich auch endlich wieder vollständig „kabellos“. 

In den vergangenen Tagen passierte nicht so arg viel hier in der Klinik. Ausruhen, vor sich hin heilen, meine Verdauung wieder in den Griff kriegen. Klappt alles zum Glück.

Die gestrige Untersuchung durch Dr. Taskov war auch wieder sehr gut, er war sehr zufrieden. Eine Schwester begutachtete „sie“ am gleichen Tag und war sichtlich beeindruckt (ich suche noch nach einer schönen und angemessenen Bezeichnung :-)) . Ich hätte wohl vergleichsweise geringe Schwellungen und abgesehen von den noch nicht verheilten Nähten sähe das alles top aus. Das will ich ihr dann mal glauben. Denn nach der Untersuchung wagte ich es das erste Mal ein Foto zu machen, um mir Dr. Taskovs Arbeit genauer anzusehen. Ich hatte damit bisher gewartet. Ganz einfach aus der Sorge heraus, es könnte alles durch die OP noch ganz fürchterlich aussehen und würde mich eher abschrecken als freuen. Dem war aber zum Glück nicht so. Von „schön“ bin ich zwar noch einige (Heilungs-)Zeit entfernt, denn die Spuren der OP sind logischerweise noch sehr deutlich zu sehen. Aber für den Moment bin ich sehr zufrieden.

Randnotiz: Ein ausgeprägtes Schamgefühl habe ich in diesem Bereich aktuell (noch) gar nicht. Ich betrachte das alles eher vom pragmatischen Standpunkt, weil ohnehin täglich mehrere Ärzte nach der Heilung schauen. Auch zwischen meiner Zimmergenossin und mir herrscht da eine sehr lockere Herangehensweise. Ob sich das mit der Zeit noch entwickelt?!

Eine Freundin fragte mich gestern, wie es mir mit „ihr“ denn jetzt gehen würde. Mein erster Impuls war es zu sagen, dass ich total happy bin. Und das trifft auf gewisse Weise auch zu. Beim zweiten Blick überwiegt aber ein anderes Gefühl: es ist eine Art Erleichterung, ein „na endlich“. So, als wenn man schon ewig auf etwas gewartet hat und es dann endlich bekommt. Kein Gefühl der Befremdung oder so. Ich vermisse absolut nichts. Natürlich sind insbesondere die großen Schamlippen durch die Schwellungen noch fast vollständig taub, aber gefühlsmäßig würde ich sagen: mein Hirn und dieser Teil meines Körpers sind jetzt endlich im Einklang. Es ist, als hätte es schon immer so sein sollen und der vorherige Fremdkörper wurde entfernt, dem Richtigen wurden Platz gegeben. Ist das irgendwie nachvollziehbar? Ich finde keine besseren Worte dafür. Es durchströmt mich einfach ein deutliches: „ja, genau so ist das richtig“. Eine tiefe Zufriedenheit.

Weg mit den Kabeln und Schläuchen

Eine neue Herausforderung nahm ich dann heute an, denn mein Katheter, das letzte verbleibende „Kabel“, wurde entfernt. Diese Prozedur war zugegebenermaßen etwas unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Und bevor ich richtig jammern konnte, war es auch schon geschafft. Von heute an darf ich also selbstständig auf die Toilette gehen. Das ist wahrhaftig eine neue Erfahrung, alldieweil es durch die Schwellung beim Wasserlassen in alle Richtungen läuft – ein signifikanter Unterschied zum Urinieren mit Penis. Mitunter ist das etwas unangenehm, aber das wird sich wohl mit der Zeit geben. Und weil es in diesem Stadium natürlich nicht ganz so einfach ist, die Hygiene immer einwandfrei zu halten, darf ich (hoffentlich) morgen wieder vorsichtig duschen. Das erst Mal seit…öhm…9 Tagen. Huiuiui, müffel, müffel. 🙂

Ab Ende der Woche werde ich dann aller Voraussicht nach das Bougieren beginnen dürfen, um also die neu geschaffene Vagina innerlich zu dehnen und den Körper gewissermaßen davon abzuhalten, wieder zuzuwachsen oder zu schrumpfen. Davor habe ich noch leichten Bammel, da ich mal schwer davon ausgehe, dass das aufgrund der Wunden anfangs weh tun wird. Aber auch das werde ich schaffen. Ich mache hier in der Klinik jeden Tag kleine Schritte in Richtung Heilung und allein der Umstand, dass ich all meine Kabel und Schläuche los bin, ist eine Party wert. 😀

Und damit es nicht langweilig wird, drückt beim Schreiben dieser letzten Zeilen schon wieder die Blase. Das an sich wäre freilich keine Bemerkung wert und zu viel Information, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich gerade eben auf dem WC sprichwörtlich auf dem Trockenen saß, obwohl ich scheinbar musste, macht mich doch etwas stutzig. Zumal es heute Morgen schon geklappt hatte und der Ultraschallbefund sehr gut war. Jetzt hoffe ich einfach, dass diese Empfindung noch eine Irritation der Blase durch den Katheter ist oder schlicht der Druck des Laptops auf den Bauch und sich das später gibt. Ich muss wirklich meinen Körper gerade in einigen Bereichen neu kennen lernen. Ganz schön verrückt, wenn derlei fundamentale und alltägliche Dinge plötzlich zur Herausforderung werden.

Aber das wird schon. Ich habe ja kompetentes Personal um mich herum, bei denen ich solche Fragen notfalls loswerden kann und dann hilfreiche Antworten erhalte.

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