Au weia. Um 6 Uhr muss ich aus dem Bett und der Samstag ist für mich noch immer nicht ganz zu Ende. Jetzt aber schnell…
Also, ihr Lieben. Ich versuche mich kurz zu fassen, denn mir fallen auch schon langsam die Augen zu.
Der Countdown läuft und in der Annahme, dass es Dienstagmorgen schon gegen 7 Uhr in den OP geht, sind es noch etwas über 54 Stunden. Krass. Dennoch muss ich gestehen, dass tagsüber eine unerwartete Ruhe in mir eingekehrt ist. Ich bin zwar schon ziemlich aufgeregt, aber dennoch herrscht eine Art innerer Frieden. Aufregung und Frieden koexistieren friedlich.
Dazu beigetragen hat sicherlich auch der heutige Tagesverlauf. Ich konnte lange ausschlafen, aber auch nicht zu lange, um mich hetzen zu müssen. Der Tag begann super entspannt mit einem guten Kaffee, ein wenig Gewusel hier, ein wenig Aufräumen dort. Schritt für Schritt hakte ich meine Vor-Abreise-Checkliste ab, brachte meine Wohnung in einen abwesenheitswürdigen Zustand und fuhr dann am Nachmittag zum notwendigen PCR-Test.
Der Dame am Empfang stand spontan der Schrecken ins Gesicht geschrieben, als ich anmerkte, dass mein Termin für einen PCR-Test sei. Hektisch fragte sie, ob ich Symptome habe. Nein, natürlich nicht. Irgendwie war ihre Reaktion aber auch verständlich, es waren nämlich wirklich viele Leute zum Testen dort. Auch der Herr, der den Test durchführte, wirkte ein klein wenig nervös. Da half auch die Erklärung nichts, dass der Test lediglich vorbeugender Natur sei. Auf weitere Erklärungen hatte ich aber auch keine Lust.
Das Ergebnis trudelte tatsächlich erst vor einigen Minuten ein und ließ mich erleichtert aufatmen: negativ. Damit kann es jetzt wirklich losgehen und ich habe alle Unterlagen beisammen, damit mich die Klinik am Montag aufnehmen kann.
Den Abend verbrachte ich dann noch gemeinsam mit meinem Papa und sündhaft leckerem indischen Essen von meinem Lieblingsinder in der Stadt. Sooo gut! Soul Food.
Die restlichen Stunden benötigte ich dann aber am Ende doch noch, um soweit alles herzurichten, dass ich morgen nur noch die letzten Sachen einpacken muss und dann los düsen kann. Irgendwie freue ich mich schon auf die Zugfahrt. Das habe ich so lange nicht mehr gemacht! Die Landschaft vorbei ziehen sehen, das rhythmische Geklacker der Trassen hören, (gibt’s das eigentlich noch?)…die Zugdurchsagen vernehmen und feststellen, wie flott der ICE unterwegs ist. Frankfurt, Stuttgart, Ulm. Endstation: München-Pasing.
Im Übrigen werde ich keinesfalls alleine reisen. Ich hatte beim Suchen nach Checklisten für einen Klinikaufenthalt gelesen, man solle sich ruhig ein Stofftier als seelische Unterstützung mitnehmen. Und genau das habe ich getan. Mein alter Freund Pingu aus Kindheitstagen wird mich begleiten und für mich da sein! Zwar droht mein Koffer zu platzen, aber Pingu muss mit! Außerdem haben Pinguine durch verschiedene Ereignisse in meinem Leben eine besondere Bedeutung für mich. Nicht zuletzt, weil ich in der Grundschule in die Pinguinklasse ging und der Königspinguin unser Maskottchen war. Ein beeindruckendes und wahrhaft königliches Tier!
Was mir im Übrigen auch sehr viel Kraft am heutigen Tage schenkte, waren etliche, wirklich viele Nachrichten von Freunden, Bekannten, Familie und Kollegen, die mir viel Erfolg, Glück, Kraft, gutes Gelingen und all diese tollen Dinge wünschten. Von meinen Vermietern erhielt ich sogar ein kleines Reisepräsent – das fand ich total lieb und hat mich sehr gefreut! Ich weiß, ich wiederhole mich mal wieder, aber die Unterstützung und Anteilnahme, die mir durch mein Umfeld zu Teil wird, ist einfach nur überwältigend und rührt mich zutiefst. Das gibt mir zusätzlich nochmal so viel Kraft für das Kommende, das alles kann also nur super laufen! 🙂
Nun ist es aber wirklich an der Zeit für eine kleine Mütze Schlaf! Ob das klappt? Ich hoffe es, denn gerade hat sich die innere Ruhe offenbar schnell schon mal schlafen gelegt und der Aufregung wieder das Feld überlassen.
Um es mit meinem extra neu erlernten bayerischen Ausspruch zu sagen: “He da, Aufregung! Schleich di!“