Es bedurfte zwar eines kleinen Schubses, denn manche (metaphorische) Ampeln scheinen bisweilen in eine Art Tiefschlaf zu verfallen. Doch heute früh sprang meine GaOP-Ampel endlich von Gelb auf Grün. Zeit zum (corona-konformen) Feiern!
Wir erinnern uns: Mitte Oktober hatte ich den Antrag auf Kostenübernahme für die GaOP an meine Krankenkasse geschickt. Üblicherweise hat die KK die Auflage, binnen 3 Wochen eine Entscheidung zu treffen und bekannt zu geben. Da, wie in meinem Fall, auch der MDK eingeschaltet wurde, verlängerte sich diese Frist auf 5 Wochen. Selbige wäre am 19.11. ausgelaufen. Danach wäre der Antrag spannenderweise automatisch genehmigt gewesen, eine sogenannte Genehmigungsfiktion. Da mir jedoch das Schreiben der KK sehr wichtig war, um es bei meinem Operateur einreichen zu können, hakte ich gestern dann doch mal nach. Zumal meine KK bei anderen Transfrauen aus meiner Gruppe nicht unbedingt für proaktives Verhalten bekannt ist…
Tja, auf meine Nachfrage selbst erhielt ich zwar keine Antwort, dafür trudelte heute früh dann aber die Zusage zur Kostenübernahme mit einem schlichten *Pling* meines Smartphones in meinem Postfach ein.
Wait! Kurz durchatmen…jetzt: JUHUUUUU!!!
Ich muss gestehen, ich war in dem Moment etwas perplex und gleichzeitig total gerührt. Mit einer derart schnellen Antwort hatte ich dann doch nicht gerechnet.
Nur Augenblicke später bahnte sich die Projektmanagerin in mir wieder einmal ihren Weg ins Freie, hakte dieses ToDo ab und listete die nächsten Schritte auf:
- Freudige Nachricht mit Freunden und Familie teilen!
- Freuen, freuen, freuen.
- Die Unterlagen an meinen Operateur schicken!!!
- Freuen, freuen, freuen.
- Bei meinem Operateur anrufen und nach einem OP-Termin fragen!
- Freuen, freuen, freuen.
- Mir heute Abend etwas Schönes gönnen und ein bisschen feiern.
Bis Schritt 6 ist tatsächlich bereits alles erledigt, denn: Transition is my priority! Nix anbrennen lassen.
Und Schritt 7? Der wird bei diesem novembrigen November-Sau-Wetter wohl viel mit leckerem Essen, einer heißen Badewanne, Kerzen und Netflix zu tun haben… 😀
Um noch etwas konkreter auf Schritt 5 und meine vorherigen Artikel einzugehen:
Die Corona-Lage in Bayern ist gerade bekanntlich recht…äh…volatil. Leider konnte mir die super gelaunte Dame am Telefon daher noch keinen konkreten Termin nennen, war aber hörbar bemüht, alles in ihrer Macht stehende für mich zu tun. Halten wir daher fest: sofern nun nichts dramatisches passiert, wird es voraussichtlich ein OP-Termin im Januar oder Februar 2022 werden. Aktuell hätte ich sogar noch Wahlmöglichkeiten, da ich scheinbar recht weit oben auf der Liste stehe. Anfang Dezember erfahre ich mehr, sobald das Team dort in die Terminplanung geht. Abhängig von der Corona-Situation würde ich jedoch den frühestmöglichen Termin anstreben, um meinem Körper bis zum Sommer(-urlaub) genug Zeit für die Heilung zu lassen.
Bis Dezember heißt es für mich erstmal: weiterhin gesund bleiben, entspannen und mich seelisch auf das Kommende vorbereiten.
Denn sobald der Termin steht, wird noch ein wenig Orga auf mich zukommen. Denn recht kurzfristig vor den OP braucht es noch so tolle Sachen wie einen aktuellen PCR-Test (unabhängig vom Impfstatus), ein kleines Blutbild, eine Urinkultur (bääääh :-D) und natürlich die Krankenhauseinweisung. Aber damit befasse ich mich, wenn es soweit ist.
Ich stelle also wieder einmal fest: das ist ein ganz schöner Akt, die notwendigen Unterlagen zu sammeln. Von wegen Jäger und Sammler und so… Aber sei’s drum! Ich habe schon die Unterlagen für die Anträge für die Bartepi und die GaOP zusammengeklaubt…da wird das hier ein Klacks sein!
Bezüglich der Corona-Situation wurden mir von der Sprechstundenhilfe übrigens die Sorgen weitgehend genommen. Man habe mittlerweile über 400 OP’s in dem Bereich durchgeführt und selbst während der letzten Hochinzidenzphase Anfang 2021 sei alles absolut glatt gelaufen, nicht zuletzt auch durch die PCR-Tests und Besuchsverbot.
Insgesamt betrachtet würde ich also konstatieren: läuft!