Der Kalender zeigt Juni 2021. Nach gut 8 Monaten, in denen ich zu 100% meine weibliche Identität öffentlich lebe, wurde mir diese Frage in den vergangenen Tagen vermehrt gestellt.
In der Tat ist es noch immer etwas (positiv) Besonderes für mich, wenn das passiert. Denn ab und an werde ich leider auch noch gemisgendert. Einem Misgendern stehen aber glücklicherweise 10 richtige Ansprachen gegenüber.
Spricht man mich also derzeit als „Frau“ oder „Dame“ an, fühle ich mich unmittelbar angesprochen, es ist stimmig für mich. Dennoch ist es noch nicht so normal, wie das üblicherweise der Fall ist. Am ehesten kann ich es mit der Umstellung von „Du“ auf „Sie“ in der fortschreitenden Pubertät vergleichen. Das hat bei mir auch eine Weile gebraucht, es nicht mehr ungewohnt zu finden, gesiezt zu werden.
Insofern: „komisch“ im eigentlichen Sinne finde ich es nicht, nein. Es braucht einfach etwas Gewöhnung.