Oha, was für ein Tag. Ich hatte mir ja gestern schon überlegt, ob ich als Julia zu Packstation fahren solle, um meine Sachen abzuholen. So ganz sicher war ich mir da aber noch nicht.
An sich sah mein Plan so aus, dass ich im weiblichen Look gemütlich zu Hause den Tag verbringe. Doch es kam natürlich anders – war aber gut war. 🙂
Meine Mutter rief an, ob ich Lust auf eine Radtour habe. Klar, gemeinsam macht das eh mehr Spaß. Doch Julias Outfit musste vorerst daheim bleiben. Also radelten wir bis zum Unterbrachen See und zurück. Insgesamt sicherlich so um die 40 km. Im Se[h]restaurant aßen wir dann noch etwas und düsten dann zurück. Schön war’s!
Doch zu Hause angekommen rief Julia nach ihrem Outfit. Ich finde es übrigens sehr schwer, das zu beschreiben. Ich bin immerhin eine Person, doch im Augenblick wechseln die Rollen eben hin und her, so wie es eben möglich ist. Julia wird von Tag zu Tag stärker, manchmal mit Rückschlägen. Jedenfalls ließ mich auch der Gedanke mit der Packstation nicht mehr los, obwohl ich ziemlich Angst davor hatte. Warum genau, kann ich gar nicht sagen. Vielleicht vor belächelnden Blicken oder so. Etwas schlimmeres habe ich nicht befürchtet. Angst vor Bloßstellung oder so.
Naja, jedenfalls schminkte ich mich in Ruhe, wobei ich am Ende nicht so 100%ig zufrieden war. Auf Videos und Fotos sah das Make-up viel zu hell und scheiße aus. :-/ Anyway, Perücke auf, Kleid an. Endlich. Ja, die Perücke nervt, die falschen Brüste auch, aber ich sage mir: fake it until you make it.
Was meine Haare betrifft, so möchte ich sie jetzt wachsen lassen. Keine Ahnung, wie das aussehen wird, aber die Perücke ist mir auf Dauer zu unbequem und wirkt verkleidet. Ich möchte durch mein eigenes Haar streichen und es bürsten.
Als ich fertig angezogen war, sogar schon Schuhe anhatte, zögerte ich lange. Es war 21 Uhr und es dämmerte langsam. Ich wollte erstmal so wenigen Menschen wie möglich begegnen. Das „Raus“ alleine zählte erstmal. Vor die Tür gehen. Im Kleid. Als erkennbare Frau.
Nach einer Weile tat ich es dann einfach. Türe auf, kurz rausgeschaut, akklimatisieren. Tür zu. Baff. Sie war zu, ich war draußen. Oh mein Gott. Ich tat es. So lief ich mäßigem Schrittes zum Auto, etwas besorgt von Nachbarn gesehen zu werden. Doch niemand war auf der Straße.
Ins Auto. Das Foto, das dort entstand, gefällt mir nicht wirklich, daher mag ich es hier auch nicht zeigen. Die Haare liegen irgendwie „zeltmäßig“, der Bartschatten ist krass zu sehen und meine männlichen Konturen auch. Das mag ich nicht.
Naja, einmal im Auto war es dann einfach, loszufahren. Ich fuhr bis zur Tankstelle, blinkte…und zuckte zurück. Die Waschanlage war noch in Betrieb und ein Mann stand davor, in Sichtweite der Packstation. Ich fuhr zurück auf die Spur, Richtung Autobahn. Eine Runde. Das musste ich erstmal verdauen.
Beim 2. Anlauf kam es aber noch dicker. Neben dem Mann an der Waschstraße, stand nun noch ein Auto mit zwei Frauen näher bei der Packstation. Es half nix, da musste ich jetzt wohl durch. Allerdings parkte ich das Auto so, dass ich mit der Fahrertür nahe an der Packstation war, um nicht ums ganze Auto laufen zu müssen. Vielleicht etwas feige, aber ich fühlte mich nicht so recht wohl dabei.
Als ich dann an der Packstation stand und meine Sachen holte, ging es etwas besser, aber dennoch war ich glücklich, als ich wieder im Auto saß und wegfahren konnte. Der Heimweg war dann nicht mehr so schlimm. Puh.
Morgen kommt eine weitere Lieferung dort an, ich schätze, ich sollte einen weiteren Versuch wagen. Auch auf die Gefahr hin, noch mehr Menschen über den Weg zu laufen. Aber daran muss ich mich ja gewöhnen, nicht wahr? Ich hoffe, das Schminken läuft morgen besser als heute. :-/
Nun ja, ich wünschte jedenfalls, dass ich mehr Klamotten hätte, als nur das rote Kleid. Ich habe zwar heute noch einen Bolero bekommen, der ganz gut passt, denke ich. Er ergänzt das Kleid aber nur.
Ach ja, hier noch eine Nachricht, die ich heute erhielt und die mich tief im Innern mit viel Freude erfüllt hat (der Teil nach der Frage):
Wow. Das hört frau doch gern. 🙂 Aber stimmt schon, auf einigen Fotos gefalle ich mir auch ausgesprochen gut.
Ach, nochmal wegen des Make-ups: Ich habe heute einen Eyeliner und Lipliner bekommen. Der Eyeliner ist mal völlig schief gegangen, das sah furchtbar aus und ich habe mich ein paar Mal vermalt. Zombie-Look. 😀
Und was heute auch gekommen ist: meine „Ausgeh-Strumpfhose“ mit Karomuster. 🙂 Voll schön! Die möchte ich anziehen, wenn ich zum Mädelsabend nach Köln fahre. Wir haben mal den 1.8. als Termin festgehalten…uiuiui.