Julia’s Journey geht weiter: Mein Einstieg in die Coaching-Ausbildung

person holding a green plant

Als wäre es erst gestern gewesen, begleiten mich die ersten Tage meiner lange ersehnten Coaching-Ausbildung seither in beinahe jedem Gespräch. Aber ich greife vor. Lest in diesem Artikel, wie ich nun endlich ein weiteres Kapitel meiner Reise beginne, wie es dazu kam und warum mich das so glücklich macht.

Ihr Lieben,

sicherlich erinnert sich die eine oder der andere an jenes große Sinn-Loch, in das ich die ersten Monate nach Ende meiner Transition gefallen war. Ich hatte mein Lebensziel – DAS Lebensziel – erreicht, wie sollte ich da angemessen anknüpfen? Und lange haderte ich mit mir, was ich denn nun mit meinem neu gewonnenen Leben anfangen sollte, welche neuen Ziele es wert waren, verfolgt zu werden.

Als das Leben für mich steuerte

Und in meinem ratlosen Umhertreiben ergriff das Leben das Zepter des Handelns und füllte dieses Loch. Nicht mit zwingend sinnvollen Dingen, aber es genügte für den Moment. Und obgleich traurige Dinge in dieser Zeit in meiner Familie geschahen, war ich insofern dankbar, als ich nach dieser intensiven Phase der Selbstfindung ausnahmsweise mal nicht die Führung, die Verantwortung übernehmen musste. Das übernahm das Leben für mich. Und ich konnte mich ganz den Wogen hingeben, die da an meinen inneren Strand anlandeten.

Doch ich muss gestehen, nach gut einem Jahr fühlte sich das nicht mehr gut an. Zu willkürlich. Zu ziellos. Zu beliebig. Und ein Stück weit ärgerte ich mich über mich selbst, weil es mir nicht gelungen war, mein tiefes Sinn-Loch rechtzeitig selbst zu füllen, sondern es einfach geschehen zu lassen, ohne wirklich mitentscheiden zu können. Und während ich noch so dahin trieb und meinem Alltag nachging, offenbarte sich Anfang 2025 eine Gelegenheit, die eine neue Sinn-Tür für mich öffnen sollte. Diese Gelegenheit war ein Teamwechsel und der Wechsel in die Rolle einer Agile Team Coachin (ich berichtete).

Team Coachin über Nacht

Ich hätte dich mega gerne als unsere Coachin bei mir im neuen Team„, überhäufte mich meine ehemalige (und bald neue) Chefin mit Wohlwollen. Und so geschah es. Ein innerer Funke flackerte auf, mein Gespür für Sinn und die Möglichkeit, mein nur provisorisch geflicktes Sinn-Loch nach- und reichhaltig zu füllen. Ich sagte zu. Allerdings unter einer Bedingung: ich würde die Möglichkeit erhalten, eine Coaching-Ausbildung zu machen, die mich beruflich und privat weiterbringen würde und ohnehin zum neuen Jobprofil passte. Deal.

Klingt banal? Ist es in diesem kurzen Zeitabschnitt möglicherweise auch, denn alles lief so glatt. Und ich bin davon überzeugt, dass es deshalb so glattlief, weil die Zeit einfach gekommen war, diesen Schritt zu gehen. Schon seit 10 bis 15 Jahren träume ich von einer Coaching-Ausbildung. Ich hatte irgendwann damals ein Unternehmercoaching gemacht, um mich auf meine damalige Rolle als CEO in der eigenen kleinen Software-Bude vorzubereiten. Die Geschichte will es so, dass dieses nebenberufliche Projekt wirtschaftlich scheitern sollte, aber es lehrte mich viel. Unter anderem, dass mich die Coaching-Rolle wahnsinnig interessierte. Zum einen, weil ich damit das Leben anderer Menschen besser machen konnte und zum anderen, weil ich dabei sehr viel über mich selbst lernen konnte. Und persönliche Weiterentwicklung war schon immer einer meiner stärksten Motivatoren.

Damals irrte ich von NLP zu verschiedenen anderen Coachingansätzen, lernte Leute in diesem Bereich kennen und verlor sie wieder aus den Augen. Letztlich kam es nie zu einer Ausbildung. Keine Zeit, kein Geld, kein…ach…ihr kennt das. Irgendwas ist ja immer. Also schlief dieser Traum einen Dornröschenschlaf, ließ aber immer mal wieder ein sehnsüchtiges Seufzen von sich hören, wann immer ich mit Menschen in Kontakt kam, die irgendwie in diesem Bereich Coaching unterwegs waren.

Und so suchte ich mein Heil zunächst vorsichtig im agilen Arbeiten und baute darin meine Expertise so weit aus, dass ich tatsächlich andere Kolleg*innen darin trainieren und – Trommelwirbel – coachen konnte. Und so schnappte ich über die Zeit verschiedene Coaching-Werkzeuge auf, testete sie an mir selbst und baute sie in meinen Alltag ein, sofern sie für hilfreich befunden wurden. Über die Zeit bemerkte ich jedoch, dass über das rein fachliche auch viele Menschen mit eher persönlichen Themen auf mich zukamen und nach Rat suchten. Und es machte mir Freude, wenn ich einige Wochen nach unserem Gespräch hörte, wie sich vielleicht durch einen kleinen Impuls meinerseits etwas zum Guten gewendet hatte. Das verlieh dem Ganzen Sinn.

Meine Transition als Katalysator

Dann kam meine Transition und ich stürzte mich in das wohl aufregendste Abenteuer, was ich mir hätte vorstellen können. In meiner begleitenden Psychotherapie schaute ich mir weitere Werkzeuge von meinem Therapeuten ab (hihi) und veröffentlichte nach einer Weile diese Webseite – unter anderem, um anderen Menschen damit zu helfen und zu zeigen, dass es selbst in den dunkelsten Stunden des Lebens Hoffnung gibt und man sich da Stück für Stück durchkämpfen kann. Scheinbar verfehlte diese Absicht ihre Wirkung nicht, denn ich lernte über die Zeit viele liebe Menschen über Social Media oder diese Webseite kennen, die selbst in einer ähnlichen Lage waren und Orientierung suchten.

Das über die Jahre autodidaktisch gesammelte Coachingwissen half mir dabei sehr, wirkte auf mich jedoch stets etwas hemdsärmelig und unprofessionell. Schließlich hatte ich keinen offiziellen Coaching-Abschluss in der Hand, der gerade hier in Deutschland ja gerne mal über offene oder verschlossene Türen entscheidet. Also träumte ich weiter. Zunächst von einem weiteren Berufsweg als agile Coachin, doch auf diesem Weg erhielt ich einen Dämpfer. „Komm vielleicht in 2-3 Jahren nochmal auf uns zu, wenn du etwas mehr Erfahrung hast.“ Schade, Schokolade. Das war Anfang 2020 gewesen, nur einen Wimpernschlag von meinem inneren Coming-out entfernt.

Doch mein innerer Funke glimmte immer wieder auf und verfestigte sich zu dem Entschluss: irgendwann mache ich eine Coaching-Ausbildung! Und nach einem längeren Gespräch mit einer lieben Kollegin im vergangenen Jahr verfestigte sich auf das konkrete Was und Wo: Systemisches Coaching und Changemanagement am INeKO Institut an der Universität zu Köln. Daraufhin hörte ich von mehreren Seiten weitere, begeistere Berichte über die Ausbildung dort. Systemisches Coaching hatte sich über die Jahre ohnehin zu meinem Favoriten entwickelt, da dessen Idee einfach elementar mit meinem eigenen Wertekompass und Weltbild harmoniert, die ich auch seit jeher in meine agilen Coachings und Trainings einbringe.

Der Tag, an dem alles ins Rollen kam

Und dann kam der Deal. Montag: Anfrage. Donnerstag: Bekanntgabe. Julia wird Team Coachin. Wow!

Ihr Lieben, das große Sinn-Loch, das ich oben ansprach, hat sich gefüllt. Ich bin aktuell beruflich dort angekommen, wo ich mich die letzten Jahre still und leise hingeträumt habe. Ich darf großartige Menschen in Einzelgesprächen coachen, ich darf ganze Teams coachen, ich darf spannende Workshops geben und gehe in meiner Rolle voll auf. Ich genieße es, für diese Menschen den Raum zu halten und sie dabei zu begleiten, wie sie sich mittels der eigenen Ressourcen entfalten und weiterentwickeln.

Das wohl größte Kompliment, was ich bekommen kann, hat mir kürzlich eine liebe Kollegin in einem Einzelcoaching gemacht: „Selten hatte jemand so schnell einen so positiven Impact auf mich.“ Ich verneige mich in Demut und danke für diese lieben Worte. Genau da, in diesem kleinen Satz, ist mein Sinn versteckt! Und deshalb bin ich so wahnsinnig dankbar dafür, nun bis April nächsten Jahres diese spannende Ausbildung durchlaufen zu dürfen, dabei tolle Menschen kennenzulernen und meiner inneren Kritikerin (sie heißt Pia, ihr erinnert euch vielleicht) am Ende das Abschlusszertifikat unter die Nase halten zu können. Quasi als Beweis, dass das, was ich all die Jahre intuitiv gemacht habe, nun auch offiziell „beglaubigt“ ist. Bätschi, Pia.

Aber bis dahin lieben noch viele spannende Module vor mir, auf die ich mich riesig freue. Und wenn ich so darüber nachdenke, habe ich dieses Ausbildungs-Feeling etwas vermisst, obwohl mir das gar nicht so bewusst war. Die Reise zu neuen Horizonten ist und bleibt für mich einfach tief erfüllend.

Und weil ich so viel Sinn und Energie darin finde, begleite ich ab sofort auch wieder andere auf ihrem Weg.

Und bevor ich nach diesem halben Roman jetzt endlich langsam zum Ende komme, möchte ich noch ganz schamlos die Gelegenheit ergreifen und etwas Eigenwerbung machen. Ihr erinnert euch vielleicht, dass ich vor Längerem auf dieser Webseite ein Angebot online hatte, um andere trans Personen auf ihrem Weg zu begleiten. Aufgrund der hohen Nachfrage und meinen eigenen begrenzten Energiereserven in meiner eigenen Transition damals, musste ich dieses Angebot leider einstellen.

Doch meine Ausbildung hat mich jetzt erneut dazu veranlasst, mit frischen Ideen, Werkzeugen und einem soliden Fundament dieses Angebot wieder aufleben zu lassen. Im Sinne einer neu gewonnenen eigenen Wert-Schätzung und Achtsamkeit wird dieses Angebot jedoch nicht mehr kostenlos sein, sondern sich an der marktüblichen Preisstruktur für Coaching orientieren. Das Erstgespräch ist aber selbstverständlich kostenfrei und dient der Klärung eurer Anliegen und dem gegenseitigen Kennenlernen. Falls ihr also Interesse habt oder so lieb sein möchtet, mein Angebot weiterzuverbreiten, dann habe ich hier den Link für euch: https://becoming.julia-kalder.de/transcoaching/

Damit sei der Werbeblock an dieser Stelle auch schon beendet und ich blicke nach dem Verfassen dieses Artikels noch motivierter in die Coaching-Zukunft, als ich es ohnehin schon getan habe. Ich glaube, ich habe da langsam aber sicher meine Beruf-ung gefunden, ihr Lieben.

Boah. Wie cool ist das denn?!
Vielleicht kennt ihr das auch – das Gefühl, wenn ein alter Traum plötzlich greifbar wird? Ich bin gespannt, welche Träume ihr gerade verfolgt.

Alles Liebe,
eure Julia

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