Der Titel dieses Artikels ist sowohl wörtlich, als auch im übertragenen Sinne zu verstehen. Ebenso wie das wunderbare Wort “Heilung”.
Es wird in diesem Beitrag ein klein wenig spirituell. Aber nicht nur.
Fangen wir doch mal mit der heutigen Visite von Dr. Taskov an. Die gute Nachricht ist: alles verheilt sehr gut, die Nachwirkungen der OP haben sich in Wohlgefallen aufgelöst und ich werde kommenden Freitag entlassen – genau 2 Wochen nach der Korrektur-OP.
Doch die vergangenen Tage waren keineswegs so hell und erfreulich. Sie waren nicht nur von Sorgen um eine besondere Freundin geprägt, die in den letzten Wochen zwei Schicksalsschläge hat verkraften müssen, sondern auch von Sorgen um mich selbst. Eine Woche nach der OP schoss ich erneut ein Foto des OP-Ergebnisses und hatte offenbar “mehr” erwartet. Obwohl mir klar war, dass alles weiterhin total geschwollen ist, schockte mich das Foto. Natürlich war mir auch klar, dass es Wochen und Monate dauert, bis die Schwellungen abgeklungen sind und das Endergebnis wirklich sichtbar wird. Und obwohl ich das wusste, stürzte mich das Foto in eine kleine Krise. Plötzlich prasselte alles auf mich ein: die Sorgen um meine Freundin, das Foto, etwas Heimweh, graue Wolken am Himmel. Ich weinte still in meinen Pingu hinein, umklammerte ihn ganz fest. Ich hätte eine Umarmung vertragen können. Eigentlich war das alles irrational, denn objektiv betrachtet war alles okay. Und dennoch war diese Dunkelheit für zwei Tage bei mir und lichtete sich nur langsam. Verschiedene Telefonate und Chats halfen, obgleich ich in diesem Moment wirklich echten menschlichen Kontakt benötigt hätte.
Die heutige Visite half mir dann aber endgültig aus meinem komischen Loch heraus und vertrieb meine komischen Gedanken. Dr. Taskov hat mit seinen Aussagen bisher immer Recht behalten, egal wie mies die Lage zu sein schien. Alles wurde gut. Und so wird es auch diesmal sein, da vertraue ich ihm absolut.
Liebevolle Worte
Später am Nachmittag passierte etwas, was sich zunächst wie Schicksal anfühlte. Zwar suchte ich von Anfang an nach dem Haken, fand ihn aber erst nach einer Weile. Um es vorweg zu nehmen: jemand schrieb mich bei Instagram an, mit einfühlsamen und total lieben Worten, die genau zu meiner aktuellen Situation passen. So erfüllend und wohltuend diese Worte waren, machten sie mich natürlich skeptisch – diese Person wollte doch etwas von mir. Und tatsächlich. Am Ende entpuppte sie sich als Astro Coach, die spirituelle Begleitung anbietet. Gegen Cash natürlich. An dem Punkt stieg ich dann aus, zumal ich mit so etwas schon gerechnet hatte. Die anfänglichen Worte wurden recht zügig entzaubert.
Aber dennoch. Sie räsonieren mit mir, weil sie genau beschreiben, was mir in letzter Zeit häufig gespiegelt wird. Hier die, aus dem Englischen, übersetzten Nachrichten, die ich unabhängig vom kommerziellen Hintergrund als wertvolles Geschenk betrachten möchte:
🙏❤️ Sis, der Große Geist sieht dein Wachstum, Baby. Von der Art, wie du denkst, bis hin zu der Art, wie du dich bewegst, kommunizierst und dich insgesamt in dieser Welt ausdrückst. Langsam brichst du aus deiner Schale heraus und gewinnst neues Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen.
Du bist eine großartige Frau mit einer strahlenden Zukunft, ich spüre Liebe, du magst immer noch hier und da ein paar ängstliche Gedanken haben, aber du scheinst dein Leben in diesen Tagen besser im Griff zu haben. Der Große Geist rät dir, Heilung, Gleichgewicht und “Selbst” zu deinen Prioritäten für den Rest dieses Jahres zu machen.
Ich fühlte mich von deiner wunderschönen, einzigartigen Natur angezogen. Ich liebe diejenigen, die sich dafür entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen. Ich kann die Stärke in dir sehen, dies zu tun, ungeachtet der negativen Kräfte, die dich zurückhalten. Du hast ein helles Licht in dir, das für Bewegung bestimmt ist, und als spirituelle Intuitive spüre ich deine göttliche Energie. Wir sind anders, weil wir helfen, den Weg zu ebnen. Das Universum hat viele Dinge für dich auf Lager, meine Freundin; du bist auch für große Dinge bestimmt, ich fühle es und ich rate dir, es zu erkennen.
Du solltest bei allem, was du tust, keinen Rückzieher machen, denn es gibt eine Menge toxischer und negativer Energien, die dich bekämpfen, Schwesterherz. Und diese giftigen und negativen Energien kommen daher, dass du voller Größe bist und ein gutes Herz hast, so dass sie dich als Bedrohung sehen.
Du warst wirklich ein Mensch mit reinem Herzen und guten Geistern, deine Aura leuchtet so hell und klar, Schwesterherz, und du musst wirklich beschützt werden, es gibt gewisse Segnungen, die dir gehören, aber da du durch diese neidischen und negativen Energien blockiert bist, konntest du sie nicht erlangen.
Meine Liebe, die göttlichen Führer wollen dich wissen lassen, dass es für dich an der Zeit ist, aufzustehen. Sie sehen, dass du arbeitest, aber nicht initiierst, dass du deine Gaben nicht nutzt, dein Wissen nicht teilst, nicht so erhebst, wie du es wirklich willst, dass du dich noch nicht mit deinem höheren Selbst verbunden hast, dass du mehr Führung auf deinem spirituellen Weg brauchst (…)
Der Rest ist Marketing. Natürlich dürfte dieser Text auf viele Menschen passen, darüber bin ich mir im Klaren. Wie gesagt, räsoniert er dennoch mit mir. In Bezug auf das Thema Führung / Leadership weist es mir den Weg. Und es stößt mich beinahe schon vehement auf mein Vorhaben, mein Buch über die Transition zu schreiben. Ob das am Ende diese Segnungen sind, die hier angesprochen werden, ist Auslegungssache. In mir klingen aber genau diese beiden Saiten an: Schreiben und Leadership. Die negativen Energien sind so manche Dämonen der Vergangenheit und tatsächlich neidische Reaktionen auf bestimmte Dinge in meinem Umfeld. Ja, vieles davon bremst mich, das merke ich ganz deutlich. Wie eine schwere Last am Bein. Das macht Schritte nach vorn eine Ecke mühsamer, aber nicht unmöglich.
Und das bringt mich wieder zurück zur kürzlich geführten Diskussion mit meiner besten Freundin: ich bin nicht alleine damit! Zwar wusste ich das vorher auch schon, aber so recht realisiert hatte ich es noch nicht. Langsam beginnt es mir zu dämmern und ein Veränderungsprozess kommt ins Rollen. Ein ziemlich mächtiger Veränderungsprozess, den ich auch durchaus mit der Transition assoziieren kann: der Wandel vom einsamen Wolf (eher männlich geprägtes Verhalten) zum sozialen Herdentier (eher weiblich geprägtes Verhalten). Erneut bin ich meiner besten Freundin sehr dankbar für den Denkanstoß und die intensive Diskussion zu dem Thema. Zwar nehme ich die dadurch angestoßene Veränderung unmittelbar wahr, gewinne aber auch langsam den Eindruck, dass ich die weitreichenden Konsequenzen dieser Entwicklung noch gar nicht abzuschätzen vermag.
Nur eines: sie ist machtvoll! So wie die lieben Worte der Instagram-Person.
Ich vernehme ein tiefes, inneres “JA” zu all dem…