Das Finale der Septemberblume steht vor der Tür. Ach nein, stimmt gar nicht. Es befindet sich hinter der Tür. Der heutigen Tür. Vorhang auf für Teil 3!

Septemberblume – Teil 3

Sie hatte so Recht gehabt.
Spottend entdeckte die Sonne den Herbstwind und begann ihn zu verhöhnen. Doch der Wind trat ihr entgegen, mit allem, was er hatte. Er nahm all seinen Mut zusammen und wies die ach so überhebliche Sonne nach allen Regeln der Kunst in die Schranken, so dass diese kurz zurückzuckte und sich irritiert die Augen rieb.

„Ich bin der Herbstwind, der die Bäume vom alten Kleid des letzten Jahres befreit. Ich bin der Herbstwind, der die alten und schwachen Bäume mit sich nimmt und Platz schafft für neue Wunder in dieser Welt. Ich bin der Herbstwind, in dem die Menschenkinder freudig ihre Drachen steigen lassen. Ich bin der Herbstwind, der die Menschen am Feuer daheim dicht zusammenrücken und sich gegenseitig wärmen lässt!“, rief der Herbstwind aus und sauste über Hügel und Wälder, Wiesen und Felder. Die Sonne wich zurück, die stolzen Regenwolken ließen sich erstaunt bei Seite schieben und der Herbstwind wehte, wie er nur konnte.

DAS war er. DAS war seine Bestimmung und DAS war sein wahres Wesen.

Nachdem er sich für den Tag ausgetobt hatte, besann sich der Herbstwind auf seine Freundin und stattete ihr einen weiteren Besuch ab. Sie redeten heute nicht viel, sondern sahen sich nur glücklich an. Gerade als er in die Nacht davonwehen wollte, drehte sich der Herbstwind noch einmal zu der Blume um, hielt kurz inne und begann dann zu flüstern: „Meine liebe Blume. Wir kennen uns nun schon das ganze Jahr. Du bedeutest mir so viel, wie kein anderes Wesen auf dieser Erde und ich verdanke Dir mehr, als Du Dir träumen lassen würdest. Ich danke Dir für alles, was Du für mich getan hast und ich hoffe, dass wir uns auch im nächsten Jahr wiedersehen. Aber eine Frage habe ich noch zum Abschied:“, sein Flüstern erstarb. Er blickte die Blume voller Liebe an, schnaufte einmal tief durch und fragte mit etwas kräftigerer, aber brüchigen Stimme: „Wer bist Du?“

„Septemberblume“, hauchte die Blume dem Herbstwind zu. „Ich bin Deine Septemberblume.“

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