Callcenter

An sich hatte ich mit dem Thema Stimmband-OP aufgrund der Risiken schon abgeschlossen – dachte ich. Dysphorie löst meine Stimme heute seltener aus als noch vor 6 Monaten. Ein Youtube-Video hat mich heute jedoch völlig geflasht und das Thema ist zurück in mein Bewusstsein gerutscht.

Bevor ich auf das Thema weiter eingehe, schaut euch doch mal dieses kurze Video an:

Ja, das ist natürlich Eigenwerbung des MEDICAL VOICE CENTER in Hamburg. Geschenkt. Denn wie man so hört, sind das dort DIE Expert*innen für Stimmband-OP’s in Deutschland.

Lenas neue Stimme beeindruckt mich zutiefst! Zwar klingt sie noch ein wenig heiser, aber der Vergleich zu vorher ist einfach der Wahnsinn. Da muss ich doch gestehen: mir kommen die Tränen, wenn ich das höre. Ich will auch! Im vollen Bewusstsein über die Risiken.

Wie schon gesagt, bin ich in letzter Zeit eigentlich halbwegs in Harmonie mit meiner Stimme. Oder sagen wir eher: es kümmert mich nicht mehr so sehr, wie meine Stimme bei anderen Menschen ankommt. Das trifft es eher. Es ist aber faktisch schon so, dass sie vor allem im öffentlichen Raum für Irritationen sorgt. Ja, das könnte mir egal sein. Ist es aber nicht. Andere trans Personen mögen mir bestätigen, wie ätzend es ist, irritierte Blicke zu ernten, sobald man den Mund aufmacht. Das ist für sich genommen eigentlich nicht schlimm, aber ich merke, wie sehr mich das nervt.
Was aber dann doch bisweilen massives Unbehagen in mir auslöst, ist das Hören eigener Sprachnachrichten oder meiner Stimme in Videoaufnahmen. Ich hasse meine derzeitige Stimme! Nicht immer und nicht jeden Tag, aber oft genug, um gelegentlich doch über weitere Veränderungen nachzudenken.

Ich habe von Anfang an gesagt: ich möchte eine Frau unter vielen sein. Mir ist gar nicht daran gelegen, aus der Masse herauszustechen. Jedenfalls nicht aufgrund meiner Transidentität. Wegen anderer Dinge gerne (im positiven Sinne), aber nicht deswegen! Wie Lena in dem Video sagt: sie wird seit der OP immer, auch am Telefon, als Frau gelesen. Wie geil ist das denn?! Wie unbeschwert sie damit nun leben kann. Das kann ich definitiv nicht! Allen Beteuerungen meiner Mitmenschen zum Trotz, meine Stimme wäre völlig okay, so wie sie ist.

Gleiches höre ich auch in Bezug auf meine geplante Gesichtsfeminisierung. Das sei alles gar nicht nötig. Mag sein. Für euch nicht. Aber für mich. Für mich ganz allein. Ich möchte endlich unbeschwert in den Spiegel schauen können, unbeschwert meine Stimme hören und denken: ja, genau so sollte es immer sein. Endlich ist alles richtig. Und ich weiß, dass das möglich ist, denn so geht es mir seit der GaOP. In Bezug darauf habe ich dieses Gefühl von Stimmigkeit, Erleichterung, Unbeschwertheit. Endlich! Aber nicht in Bezug auf meine Stimme. Definitiv nicht.

Und genau darum triggert mich dieses Video wohl gerade auch so. Versteht mich nicht falsch – hier ist noch keine Entscheidung gefallen. Aber die Option für diese OP steht wieder im Raum. Und wenn ich Lenas Stimme höre, geht mir einfach das Herz auf!

Ich will das auch!

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One Thought to “The Return of Stimmband-OP?”

  1. hmm….. tonhöhe ist gut…. ich würde sie gerne mal in 6 Monaten hören. Ich finde zur Zeit ist der Stimmumfang (tief hoch) echt noch sehr eingeschränkt. Wenn sich das noch gibt passt es.

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